Public Vote/ Public Bet

Public Vote/ Public Bet

Production country: 
ca
Edition: 
2002
Format: 
installation

Die Kunstwelt ist undurchsichtig dieser Tage: Die wahre Bedeutung eines Kunstwerkes, so scheint es, bestimmen Kuratoren und Sammler - dem Publikum bleiben die Regularien, nach denen Kunstmarkt und -geschichte funktioniert, meist verborgen. Komplexität und Unzugänglichkeit von zeitgenössischer Kunst ist der Boden auf dem das Expertentum wächst, doch selbst die Fachleute, die möglicherweise mit dem nötigen Rüstzeug zur Bewertung ausgestattet sind, scheitern oft in ihrer Bewertungs­ und Vermittlungsarbeit an Subjektivität, Zeitgeist und der Unvergleichbarkeit von künstlerischer Arbeit. PublicVote/Public Bet stellt provokativ die Frage nach der Folgerichtigkeit von Bewertungssystemen in der Kunst. Es hinterfragt nicht nur die Expertenentscheidung, sondern auch sich selbst, also die Bewertung von Kunst durch die „Öffentlichkeit“. Das Projekt versteht sich als Aufruf an ein üblicherweise eher passiv-rezeptives Publikum, sich eine eigene Meinung zu der Qualität der Wettbewerbsarbeiten zu bilden und diese auch kund zu tun. Im ersten Teil des Projektes, Public Vote, können die Besucher ihre Stimme für eine der von der Expertenjury nominierten Arbeiten abgeben. Die Kriterien jedoch, nach denen das Publikum abstimmt, bleiben im Dunkeln. Diejenige künstlerische Arbeit, welche die meisten Stimmen auf sich versammelt, erhält also den Publikumspreis, einen Geldpreis, dessen Höhe sich aus dem zweiten Teil des Projektes ergibt. Public Bet ist ein Wettsystem, bei dem jeder Besucher eine kleine Geldwette darauf abschließen kann, wer den Publikumspreis erhalten wird. Ein Teil des Wetteinsatzes geht dann als Preisgeld an den Preisträger, der andere Teil des Geldes wird an die Wettgewinner ausgeschüttet. Während des gesamten Festivals werden die jeweiligen Gewinnquoten visualisiert.

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