Utopie oder Alptraum? Real oder virtuell? Unendlich oder mit einem großen Finale? Fragen, die sich unwillkürlich aufdrängen, während Eigenheim um Eigenheim vorbeizieht, sich ein Vorgarten an den anderen reiht. Say Hello to Peace and Tranquility ist ein ruhiger Fluss menschenleerer Bilder, unterlegt mit synthetisch erzeugtem, elektronischem Sound. Ein Bilderfluss, der zur Betrachtung einlädt. Ehe Kamera fährt im gleichbleibenden Tempo durch ein sub-urbanes Wohnviertel, das sich nicht näher geografisch zuordnen lässt. Weiße Gartenzäune erinnern an Bilder von typisch amerikanischen Mittelklasse-Vorstädten, andere Requisiten weisen auf Deutschland hin. Die endlos anmutende Reihe von immer­grünen Hecken, Springbrunnen und weiß getünchten Fassaden wird durch keinerlei menschliches oder tierisches Leben gestört: Häuser als Repräsentanten eines als individuell empfundenen Lebensstils, der zu Fassade verkommt. Rechtwinklig abgesteckte Lebensreviere, die keinerlei Schmutz, keinerlei Chaos mehr zulassen. Manifestationen trivialer Sehnsüchte einer westlichen Durchschnittsgesellschaft, die selbst durch Terror und Ausnahmezustände nicht zu erschüttern zu sein scheint. Eine aus Stein und Holz gebaute Heimat, die als Schutzwall gegen andere Lebenskonzepte funktioniert. Und dann, inmitten der Landhausstil-Idylle, geringfügige Irritationen: Mal ist das Haus im Vordergrund zu unscharf, mal das Gartentor zu makellos, um real zu sein. Kleine Brüche in der Wahrnehmung summieren sich zu Fragen: Woher kommen diese Bilder, wie sind sie produziert? Dass sie aus einer Kamerafahrt durch ein Miniaturmodell stammen, in das Fotografien eingesetzt waren, verrät sich dem Betrachter nicht. Und so suchen die Augen auf der Bildoberfläche weiter nach der Antwort, die die Bilder nicht hergeben werden.